Unsere Geschichte:
Wir, Walther, des Gürtlers Sohn und Adelhaide sein angetrautes Eheweyb, stellen ein Ehepaar von Stedingerbauern dar, deren Vorfahren einerseits als Wikinger-Bauern ihr Glück im fernen, reichen Stedingerland suchten (Adelhaide), andereseits bereits seit Generationen in der Wesermarsch lebte (Walther).
Dort spitzten sich Anfang des 13. Jahrhunderts die Bauernkriege immer weiter zu und zwang die Beiden zur Flucht ins in der Nähe gelegene Hude. Hude besteht zu dieser Zeit nur aus einem Kloster, sehr wenigen Hütten und kleine im Umland gelegene Bauerngehöfte. Die Stedinger Bauerkriege “verirrten” sich zwar auch mindestens zweimal hierher, aber davon bekam das Bauernpärchen nicht viel mit. Ihr kleiner Bauernhof lag weit genug entfernt, um nicht direkt in Überfälle verstrickt zu werden.
Geschichtlicher Ursprung:
Das alte Stedingen erstreckte sich links und rechts der heutigen Weser, der sogenannten Wesermarsch.
Doch damals durchzogen diesen Landstrich mehr Flüsse und Bäche als heute. Unterhalb Elsfleths teilte sich die “Urweser” in den südlichen Hauptarm “Oller” und den nördlichen Nebenarm die “Weser”. Bei Altenesch trafen sich die beiden Flüsse wieder. Dort endet auch offiziell das Stedingerland.
Von diesen beiden Flüssen leiteten sich weitere Flüsschen und Bäche ab, davon heute noch vorhanden sind unter anderen die Hunte und der Bernefluss.
Dieses überwässerte Gebiet “Stedingen” war ein einziges, riesiges Moor.
Die ältesten menschlichen Spuren werden auf 10.000 bis 2.000 v Chr. datiert und deuten auf keltischen Ursprung hin. In dieser Zeit lebte man auf erhöhten Inseln in einfachen Hütten. Kleine Felder wurden vermutlich über Trockenlegung durch Entwässerungsgräben dem Moor abgerungen. Dann stieg der Meeresspiegel extrem an, somit auch die wasserführenden Zuflüsse, und verdrängte viele Anwohner.
Nach dem Absenken nahm die Bevölkerung wieder zu. Den Hauptanteil stellten die Einwanderer von der englischen Insel. Sie beherrschten die Kunst des Deichbaus. Im neuen Land durften sie diese Kunst anwenden. Selbst der Kirche gefiel es, dass die Neuankömmlinge weiteres Land urbar und den Menschen zur Nutzung durch Ackerbau und Viehzucht zugänglich machten. Zum Dank wurden sie von der Kirche vom Kirchenzehnt befreit und durften sich “freie Bauern” nennen. Dadurch wurde ihnen auch das Tragen von Waffen erlaubt.
Das fruchtbare Land machte ihre Anwohner wohlhabend und lockte schnell mehr Zuwanderer an. Unter vielen germanischen Völkern auch friedfertigeSkandinavier/Wikinger.
Auch wenn die englische Kultur und Gewandung am weitesten verbreitet war, blieben den Germanen und Wikingern ihre ursprünglichen Einflüsse zum Teil erhalten.
(Quellennachweis:
Gerold Meiners, “Stedingen und die Stedinger”, Verlag H.M. Hausschild GmbH Bremen 1987
Jens Schmeyers, “Die Stedinger Bauernkriege”, Stedinger Verlag Lemwerder 2004)
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